Nikolaus

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Geschichte

Nikolaus,
Bischof von Myra

Wahre Geschichte, Legende und Brauchtum verbinden sich bei der Person des heiligen Nikolaus zu einem liebenswerten Gesamtbild: Nikolaus, der Heilige und Freund der Kinder, der Patron der Gefangenen, der Schutzheilige für eine gute Heirat, Bischof, Märtyrer, Bekenner und Nothelfer. Was könnte man nicht noch alles aufzählen, das diesen volkstümlichen Heiligen auszeichnet und charakterisiert.

Zwei Städte teilen sich heute den Ruhm des Nikolauskultes: Demre in der Türkei, das frühere Myra, Geburts- und Sterbeort des Bischofs, und Bari in Apulien, wo in der Basilika S. Nicola seit 1087 die Reliquien des Heiligen aufbewahrt werden und das Ziel vieler Pilger sind. 

Die Einwohner von Bari feiern ihren Nikolaus jedes Jahr am 8. Mai, dem Translationstag, mit einem riesigen Fest. Die Feierlichkeiten spielen sich auf dem Meer ab, die Gläubigen fahren dabei in Booten zu einer Nikolausstatue.

Bereits am Abend vorher zieht ein farbenprächtiger historischer Umzug durch die Straßen der Großstadt,

an dem sich ganz Bari beteiligt.

Dies sind die historisch belegten Daten aus dem Leben des Heiligen:
 

Nikolaus wurde im Jahre 300 Bischof von Myra im damaligen Lykien.

Bald danach begannen hier die Christenverfolgungen unter Galerius Valerius Maximinus. Auch Nikolaus geriet um das Jahr 310 in Gefangenschaft und wurde im Kerker schwer misshandelt.

Noch gezeichnet von den erlittenen Folterungen, trat er 325 auf dem berühmten Konzil von Nicäa auf. Von dieser Versammlung gibt es noch Überlieferungen, die seine Unterschrift tragen.

Mehr weiß man über das Leben und Wirken von Nikolaus kaum, bekannt ist nur noch das ungefähre Sterbedatum des Bischofs. Der Todestag war ein 6. Dezember, das Jahr lag um 350.

Der Nikolauskult breitete sich etwa zwei Jahrhunderte nach dem Tod des Verehrten aus, griff auf die gesamte griechische Kirsche, später auch auf die slawischen Länder über.
 

 Die stärkste Verehrung erfuhr Nikolaus etwa ab dem achten Jahrhundert und Russland, dessen Patron er seitdem auch ist. Zaghaft verbreitete sich der Nikolauskult in der Folgezeit dann auch in Europa. Italienische Seefahrer oder Piraten raubten im Jahr 1087 die Gebeine von Bischof Nikolaus aus dem Sakrophag der Grabkirche in Myra und brachten sie nach Bari in Apulien, wo zu jener Zeit die Normannen regierten.

Der leere Nikolaus-Steinsakrophag kann noch immer in der wiederhergestellten Unterkirche des Nikolaus-Gotthauses in Myra, nahe dem heutigen Demre an der Südwestküste der Türkei, besichtigt werden. Das antike Myra allerdings ist nur noch eine Ruinenstadt.

Der Nikolaustag wird noch heute zum Andenken an Bischof Nikolaus gefeiert und kündigt als Vorbote das Weihnachtsfest an.

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